Umfrageergebnisse - die Saison 2010 im Review

Annahmen und Wahrheiten

Sehr geehrte Leser,

wir möchten uns vorab an dieser Stelle für die zahlreichen Rückmeldungen zu unserer Umfrage bedanken.
Und um es vorweg zu nehmen ergaben sich sehr interessante Kernaussagen, welche vielleicht für die Verantwortlichen der Ausstellungsressorts der Verbände hilfreiche Hinweise für Ihre weiteren Planungen liefern.

Nun aber zu den Auswertungen - wir wünschen bereits jetzt viel Spaß bei der Betrachtung!

 

Nur Trends oder statistisch Aussagekräftig?

Bei allen Umfragen stellen sich für die Auswertungen immer die gleichen Fragen - sind die Rückmeldungen in Ihrer Anzahl ausreichend genug, um als repräsentativ gelten zu können, oder spiegeln sich hier nur die Eindrücke einiger weniger, und somit statistich eher irrelevant wieder.

Nun, die Anzahl Ihrer Rückmeldungen (61 ausgefüllte Fragebögen und der damit verbundenen durchschnittlichen Meldungen) reflektieren ca. 20 Prozent der im Jahr 2010 getätigten Anmeldungen (gemessen an den uns vorliegenden Gesamtmeldezahlen) und liegen somit weit über dem für den Status " repräsentativ" zu erreichendem Mindestsatz.

Unserer Meinung nach also ein mehr als nur geeignetes Zahlenwerk, um aus dem Muster der Annahmen heraus nun endlich auch einmal verifizierte Fakten gegenüberstellen zu können!

Dennoch bleibt anzumerken, das in der Detailbetrachtung die Werte für den Laeken wenig statistischen Gehalt aufweisen, da hier nur ein Fragebogen ausgefüllt wurde!

 

Zum Aufbau der Umfrage

Einleitend sei hier noch kurz der Aufbau der Umfrage beschrieben, welche sich mit folgenden Hauptpunkten beschäftigte:

  • Welche Varietät haben Sie ausgestellt
  • Wieviele Ausstellungen haben Sie im Jahr 2010 besucht
  • Was war Ihre Motivation für den Besuch einer Ausstellung
  • welche Relevanz hatten für Sie die vorgesehenen Richter
  • welchem Richter würden Sie Ihren Hund gerne einmal vorstellen
  • was ist Ihnen bei Ihrem Ausstellungsbesuchen am unangenehmsten aufgefallen
  • werden Sie auch 2011 Ausstellungen besuchen
  • und wie haben Sie letztlich von Ausstellungsterminen erfahren

Somit ergeben sich bei der Analyse der Antworten eine Vielzahl an Aussagen, welche zudem weiter an Inhalt beim Spielen mit den Zahlen gewinnen, indem man die Ergebnisse in Korrelationen zueinander betrachtet.

 

Aufteilung nach Varietäten

Internationalität ohne Grenzen - und sportlich fair! Tom Roozen findet im Ring noch Zeit für ein kleines Gespräch...

Es ergeben sich in der Verteilung Ihrer Rückmeldungen im Bezug auf die von Ihnen ausgestellte Varietät des Belgischen Schäferhundes sehr praxisnahe Verteilungswerte, welche den Tervueren mit 40 Prozent an der Spitze sieht, den Groenendael an Position 2 ( 32 %) sowie den Malinois an dritter Stelle (24 %) und somit auch Unterschiede im Profil der Aussteller erkennen lässt.
Leider ist es - wie auch auf den Ausstellungen zu beobachten, der Laeken, welcher sich hier nur an letzter Stelle wiederfindet und somit eher aus der später folgenden Gegenüberstellung herrausfällt.

Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
  40,28 % 31,94 % 23,61 % 1,39 % 2,78 %

 

Anzahl der Ausstellungsbesuche 2010

1- 3 Ausstellungen sind für die meisten mehr als genug Ausstellungsbesuche und reflektieren auch in unserer Umfrage die größte Gruppe, dicht gefolgt von den Ausstellern, welche sich 4 - 6 mal dem Ringen um Titel und Anwartschaften stellen.
Interessanterweise fallen hier bereits deutliche Unterschiede zwischen den Varietäten auf.
Die Liebhaber des Tervueren sind demnach deutlich Ausstellungsfreudiger als Ihre Rassekollegen, da sie Ihren Spitzenwert in der Gruppe der 4 - 6 mal ausstellenden erzielen.

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
Keine Ausstellung 2010 6,94 % 6,90 % 8,70 % 5,88 % 0 % 0 %
1 - 3 Ausstellungen 44,44 % 27,59 % 52,17 % 64,71 % 100 % 100 %
4 - 6 Ausstellungen 23,61 % 44,83 % 26,09 11,76 % 0 % 0 %
7 - 9 Ausstellungen 6,94 % 13,79 % 4,35 % 5,88 % 0 % 0 %
mehr als 9 Ausstellungen 2,78 % 3,45 % 8,70 % 0 % 0 % 0 %

 

Die Gründe eines Ausstellungsbesuches

Die in den absoluten Meldezahlen weit vorne stehenden Spezialzuchtschauen reflektieren auch bei unserer Umfrage über alle Varietäten hinweg betrachtet den wichtigsten Motivationsfaktor.
Dies wird zudem zugleich auch durch den hohen Prozentsatz derer bestätigt, welche den Punkt "Ausstellung im Freigelände" markiert haben.

Erstaunlicherweise stehen Nebenaspekte wie das angebotene Rahmenprogramm, Einkaufsmöglichkeiten oder auch ein Terminschutz weit weniger als anzunehmen im Fokus.
Leider fällt aber auch auf, das Ausstellungsbesuche, welche auf Wunsch des Züchters herbeigeführt wurden, nur von 11,48 % der Befragten als ausschlaggebender Punkt angegeben wurde.
Vielleicht findet sich hier bereits ein erster Hinweis auf die schwächelnden Meldezahlen gerade im Bereich der Jüngsten- und Jugendklassen!

Der Stellenwert der "Nähe zum Wohnort" spielt gerade für die größte Gruppe derjenigen eine Rolle, welche Ihre Hunde 1 - 3 mal im Jahr ausstellten und nimmt bei den folgenden Gruppen deutlich ab.

Fehlende Anwartschaften für das Erreichen von Championaten spielen nur in der Gruppe der "Vielaussteller" eine wesentliche Rolle und sind hier besonders bei den Tervueren ein gern gesehener Aspekt.

"Notwendige Ausstellungen für die Ankörung" sind mit total betrachtet 31,15 % auch ein wesentlicher Beweggrund für unsere Aussteller, besonders aber für die Liebhaber unserer kurzhaarigen Malinois!
Gleich 52,94 % gaben dies als Motivationsgrund an, was somit auch eine Erklärung dafür liefert, das dieser Punkt am häufigsten in der Gruppe der 1-3 mal ausstellenden zu finden ist!

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
Spezialzuchtschau Ihres Verbandes 52,46 % 48,28 % 52,17 % 58,82 % - -
Bewertung im Aussengelände 34,43 % 34,48 % 43,48 % 11,76 % - -
Ausstellungsort (Nähe zu Ihrem Wohnort) 45,90 % 37,93 % 47,83 % 41,18 % - -
Terminschutz (Vergabe von VDH Anwartschaften) 18,03 % 17,24 % 13,04 % 5,88 % 0 % 0 %
Attraktivität der ausgeschriebenen Titel und Anwartschaften 18,03 % 13,79 % 21,74 % 17,65 %    
fehlende Anwartschaften auf dem Weg zum Championat 18,03 % 31,03 % 17,39 % 11,76 %    
notwendige Ausstellungen zur Ankörung Ihres Hundes 31,15 % 34,48 % 17,39 % 52,94 %    
das angebotene Rahmenprogramm 4,92 % 3,45 % 8,70 % 0 %    
Einkaufsmöglichkeiten 9,84 % 6,90 % 8,70 % 17,65 %    
Wunsch Ihres Züchters 11,48 % 10,34 % 17,39 % 5,88 %    

Zusätzlich konnten auch noch weitere Beweggründe von den Umfrageteilnehmern aufgezeigt werden, welche interessanterweise auch das Spektrum auf Züchter- und Deckrüdenbesitzer erweitert.
Hier nun auszugsweise die wichtigsten Beweggründe in sinngemaßer Aussage:

- Spaß am Ausstellen
- Präsentation der auf den Schauen vernachlässigten kurzhaarigen Belgier
- die Reputation des ausgeschriebenen Richters
- Bewertung des Standarts des eigenen Hundes
- Treffen mit Welpenkäufern
- Rüde den Züchtern zeigen
- als Züchter betreue ich Nachzuchten auf Ausstellungen. So bekomme ich Antworten auf meine Zucht
- Anspruchsvolle Konkurrenz und genügend hochwertige Mitbewerber

 

Wie wichtig waren den Ausstellern die Richter

Die Richter haben naturgemäß eine besonders exponierte Stellung in der Wahrnehmung von Ausstellern.
Und so beschäftigen sich die folgenden Abfrageblöcke ausschließlich mit dem Thema Richter aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Zur Annäherung an das Thema war uns die Frage wichtig, ob der jeweils eingeladene Richter einen Einfluß auf Meldungsabsichten besaß und somit zum Meldungsmagneten oder zum Meldungsgift avancierte..
Die Antworten hierauf sind dann auch relativ zu betrachten.
Sehr wohl war für die überwiegende Mehrheit der eingeladene Richter sehr wichtig, andererseits allerdings haben rund ein Drittel der Befragten das Thema als zwar wichtig, aber nicht ausschlaggebend bewertet.
Immerhin 11 % war das ziemlich egal, wobei ein weiterer Blick hinter die Kulissen, in diesem Fall der Einschätzung auf die Varietäten bezogen,weitere interessante Aspekte offenbahrte.

So bewerteten 60,87 % der Groendael Freunde die Einsetzung des Richters als sehr wichtig und markieren in dieser Rubrik den absoluten Spitzenwert, wohingegen den Freunden des Malinois diese Frage relativ unbedeutend erscheint, was sich im Spitzenwert von 23,53 % derer wiederspiegelt, welche die Frage mit "nicht wichtig" beantworteten!

Ebenso erstaunlich ist der erwartungsgemäß hohe prozentuale Anstieg der Wichtigkeit zu bezeichnen, wenn die Anzahl der besuchten Ausstellungen als Vergleichswert herangezogen wird.
Hier ist dann der Spitzenwert von 80 % genau bei der Gruppe zu finden, welche mit 7 - 9 Ausstellungen pro Jahr mit Sicherheit zu den erfahrensten Ausstellern gehören.

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
sehr wichtig 52,46 % 48,28 % 60,87 % 47,06 % - -
wichtig, aber nicht ausschlaggebend 32,79 % 44,83 % 30,43 % 23,53 % - -
nicht wichtig 11,48 % 0 % 4,35 % 23,53 % - -

 

Welche Richter würden Sie gerne sehen...

TATD - Erweiterung des TAN

Sicherlich der als der sensibelste Block zu betrachtende Teil unserer Umfrage beschäftigt sich in der Weiterführung des vorangegangenen Themas dann auch mit den Wünschen der Aussteller hinsichtlich der Auswahl der eingeladenen Richter.

Generell kann man nach einem ersten Blick auf die Zahlen nur konstatieren, das neben dem Wunsch der Aussteller, Ihre Hunde mehr internationalen Richtergremien vorzustellen vor allem aber auch der Wunsch nach größerer namentlicher Vielfalt im Vordergrund steht.

Interessant wird es dann wiederum, wenn man sich die Votings varietätenspezifisch betrachtet.
Im Lager der Malinois ist auch der Ruf nach mehr deutschen Richtern nicht zu überhören ( 17,65 %), welcher im Lager der Tervuerenhalter schlechthin auf taube Ohren stößt, was der Prozentsatz 0 trefflichst dokumentiert!

Mehr internationalität fordern vor allem die Besitzer unserer schwarzen vierbeinigen Freunde (56,52 %), wohingegen wiederum die Freunde der langhaarigen Schwarzmasken vornehmlich mehr unterschiedliche Namen auf den Richterlisten fordern (79,31 %).

Betrachten wir noch einmal den Punkt "nationale Richter" genauer unter differenzierung nach Anzahl der besuchten Ausstellungen, wird deutlich, das 25 % aus der Gruppe jener, die in 2010 keine Ausstellung besuchten, gerne mehr deutsche Richter sehen würden.
Mit Zunahme der besuchten Ausstellungen sinkt dieser Wert dann deutlich ab, um bei letztlich 0 % seinen Tiefstwert zu erreichen.
Proportional umgekehrt ist der Verlauf unter dem Aspekt "mehr Internationale Richter" ( beginnend mit 0 % in der Gruppe "keine Ausstellung" bis hin zu 60 % in der Gruppe "7-9 Ausstellungen")!

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
mehr nationalen Richtern 6,56 % 0 % 4,35 % 17,65 % - -
mehr Internationalen Richtern 40,98 % 27,59 % 56,52 % 29,41 % - -
generell mehr Auswahl an Richtern, da diese sich zu oft wiederholen! 57,38 % 79,31 % 60,87 % 41,18 % - -

DJ - Dundee von Schabingsföhr

In dieser Rubrik konnten zusätzlich noch Wünsche ausgesprochen werden - neben namentlich genannter Wunschrichter auch eine Vielzahl allgemein gehaltener Aussagen, welche wir Ihnen hier im Kern nicht vorenthalten wollen.

Neben den beiden Spitzenreitern Mme. Berton-Sarlat (F) und M. Griol (F) wurden besonders häufig über alle Varietäten hinweg folgende Richter benannt:
Mme. Stern-Hanf (B); Dr. Denis Descamps (F); Mme. McLaren (GB); Jean & Paul Lawless (Ir), Firmin Aertgeerts (B) sowie Benoit Thevenon (F)

Aus dem Lager der Malinois schallt zudem verstärkt auch der Ruf nach Herrn Klapproth und Herrn Riedel !

Vor allem aber scheint es einer Vielzahl der Umfrageteilnehmer wichtig zu sein, neben unabhängigen Richtern auch jene zu treffen, die sich für Ihre Varietät zu begeistern wissen (Malinois)!

 

Unangenehme Begleiterscheinungen

Abigail of the beautiful black one

Die hübsche, aus Groenendael - Eltern stammende Abi auf der VDH - Jahrhundertsiegerausstellung 2006

Der größte Block unserer Umfrage beschäftigte sich mit der Frage "Was ist Ihnen am unangenehmsten aufgefallen?"!

Berücksichtigt wurden hierbei Aspekte der Infrastruktur ebenso wie solche, welche die Organisation und den Ablauf betreffen.

Offensichtlich wird hierbei, das es einen zum Teil enormen Aufholbedarf in fast allen relevanten Punkten gibt, welche zum Teil aber nicht immer direkt den ausführenden Verbänden anzulasten sind, da diese darauf keinen oder nur eingeschränkten Einfluß haben.
Umso wichtiger ist es dann aber auch, sein Augenmerk darauf zu legen, Defizite in den Bereichen abzuarbeiten, für den die Organisatoren dann aber allein verantwortlich zeichnen!

Hier nun die Ergebnisse in der Einzelbetrachtung.

Infrastruktur

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
zu kleine Ringe 57,38 % 75,86 % 56,52 % 35,29 %    
Umgebungslautstärke 32,79 % 37,93 % 39,13 % 11,76 %    
Aufenthaltsmöglichkeiten 31,15 % 27,59 % 43,48 % 17,65 %    
fehlende oder stark verunreingte Freilauf- und Löseflächen 42,62 % 37,93 % 43,48 % 41,18 %    

Zu kleine Ringe sind für die Mehrzahl unserer Teilnehmer ein wichtiger Aspekt, welcher vor allem in Hallen und/oder bei großen Gruppenzahlen negativ auffällt.
Interessanterweise wird dies auch durch die Varietätenspezifischen Votings bestätigt, wo die mengenmässig zumeist die größten Kontingente stellenden Tervuerenhalter den Spitzenwert mit 75,86 % stellen.
Bei den Malinois überrascht der niedrige Wert von 35,29% ein wenig, obschon bei dieser Varietät große Gruppen gleichzeitig im Ring stehender Malinois vor allem bei Hallenveranstaltungen zumeist eher selten zu sehen sind.

Umgebungslautstärke, Aufenthaltsmöglichkeiten sowie das Problem der Löseflächen sind zum Großteil der VDH Maxime nach immer mehr Besuchern- und Ausstellern geschuldet und stören das Wohlempfinden auf Ausstellungen varietätenübergreifend gleichermassen empfindlich!

Organisatorisches

Den Organisatoren der Ausstellungen wird ein weitestgehend gutes Zeugnis ausgestellt, dennoch bleiben ein paar dunkle Flecken auf der ansonsten relativ reinen Weste.

Vor allem stehen die von der überwiegenden Mehrzahl als zu hoch empfundenen Meldegebühren im Fokus der Kritik.
Dazu erweisen sich die Punkte "übermässig langer Wartezeiten und Verschiebungen" sowie der allgemeine "Organisationsablauf" als verbesserungswürdig.

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
Organisationsablauf 21,31 % 24,14 % 30,43 % 17,65 %    
Catering 9,84 % 17,24 % 8,70 % 5,88 %    
keine Pokale, Schleifen oder ähnlichem 4,92 % 6,90 % 4,35 % 5,88 %    
fehlendes Informationsmaterial (z.B Kataloge etc.) 1,64 % 3,45 % 0 % 0 %    
allgemein betrachtet unfreundliches Verhalten bei Ihren Fragen 3,28 % 3,45 % 4,35 % 11,76 %    
übermässig lange Wartezeiten und Verschiebungen 27,87 % 31,03 % 21,74 % 29,41 %    
zu hohe Meldegebühren 40,98 % 62,07 % 43,48 % 23,53 %    
          - -

Sportlich fair und mehr...

Haben Sie bisher gedacht, das alle Belgier doch im Grunde genommen alle gleich sind, werden Sie spätestens hier eines besseren belehrt, denn es treten doch bisweilen gravierende Unterschiede in den Einschätzungen pro Varietät auf.

Sind die Freunde der langhaarigen Fraktion noch relativ vergleichbar, offenbahren die Freunde des Malinois doch zum Teil ganz andere Gesichtspunkte.

Generell fällt auf, das es an "Transparenz bei den Entscheidungen" fehlt.
Erfreulicherweise aber konnten wir im vergangenen Jahr bereits erste Ansätze erkennen, wo auch die anwesenden Zuschauer und Aussteller Einblick in die über Mikrofon verständlich geäusserten Entscheidungsgründe vermittelt bekamen.
Aber noch ist dies leider eher die Ausnahme denn die Regel.

Sicher wird dieser Aspekt auch flankiert von der Erkenntnis, das erschreckenderweise 39 % unserer Umfrageteilnehmer "offensichtliche Benachteiligungen bzw. Absprachen" beobachteten, was dem eigentlich angestrebten Sinn und Zweck einer Ausstellung komplett wiederspricht und so sicherlich mehr als nur überdenkenswert scheint.
Ebenso verhält es sich bei der Betrachtung des Punktes "Regelverstösse des Ringsekretariates", welcher mit fast 15 % doch auf (zu) hohem Niveau votiert wurde.

Ebenso störend erlebten mehr als ein Drittel der Aussteller übertrieben lautstarkes "Double Handling" und zudem erlebten gerade die Anhänger der langhaarigen Varietäten öfter einmal "unfaires Verhalten seitens der Wettbewerber".

Hier nun die Ergebnisse:

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
Transparenz der Entscheidungen 52,46 % 58,62 % 52,17 % 41,18 %    
offensichtliche Benachteiligungen oder gar Absprachen 39,34 % 51,72 % 39,13 % 23,53 %    
Regelverstösse des Ringsekretariates 14,75 % 13,79 % 21,74 % 5,88 %    
Umgang mit den Hunden seitens der Richter 6,56 % 6,90 % 8,70 % 0 %    
in Hitze befindliche Hündinnen 8,20 % 13,79 % 8,70 % 5,88 %    
zu wenig Zeit, welche sich die Richter bei der Bewertung Ihres Hundes nahmen 9,84 % 13,79 % 4,35 % 11,76 %    
lautstarkes Double - Handling 34,43 % 37,93 % 26,09 % 41,18 %    
unfaires Verhalten Ihrer Mitbewerber im und am Ring 14,75 % 17,24 % 13,04 % 5,88 % - -

Auch zu dieser Sektion gab es die Möglichkeit, weitere eigene Erfahrungen niederzuschreiben.
Hier nun auszugsweise die wichtigsten Kernaussagen der Umfrageteilnehmer im Original Zitat:

- Diametral gegensätzliche Bewertungen, zumal bei Doppelausstellungen, aufgrund mangelnder Sachkenntnis und Qualifikation mancher Richter.
- Das auch Hunde in die vorderen Plätze kommen die sich total panisch im Ring verhalten, zb. bei der Hodenkontrolle oder beim Zähnezeigen.
- Mir persönlich missfällt, dass ich den Eindruck habe der Ideal Belgier mutiert zu einem Windhundmischling ohne Stop und das optimale Wesen wäre eine freundliche, unterwürfige Knutschkugel. M.M. nach Nicht vertretbar und die Differenzen im Wesen und Aussehen unabhängig von den Verbänden.
- *mangelnde Vergabe von Anwartschaften bei v1 *Richter weiß vorher, wer Titel bekommt
- Vermutliche Einflußnahme dritter auf Richter
- Unzureichender Sachverstand mancher \"Provinz-Richter\", mit der Folge, dass einerseits gravierende Fehler und andererseits wertvolle Qualitätsmerkmale übersehen und/oder nicht angemessen gewürdigt werden.

Ausblick für das Jahr 2011...

Interessierte werden hier klare Trends erkennen können - so z.B. das der prozentuale Anteil der Aussteller, welche keine Ausstellungen im Jahr 2011 besuchen wollen sich fast verdoppeln wird bzw. die Kennzahlen der Gruppe "1 - 3 Ausstellungen" im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 % geringer ausfällt.
Hierfür finden sich die Ursachen vor allem in den Reihen von Groenendael ( - 13 %) und vor allem in den Reihen des Malinois (- 29,3 %).

Hier nun die Ergebnisse:

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
keine Ausstellungen 18,03 % 13,79 % 13,04 % 17,65 %    
1 - 3 Ausstellungen 36,07 % 27,59 % 39,13 % 35,29 %    
mehr als 3 Ausstellungen 36,07 % 44,83 % 39,13 % 29,41 %    
nur Spezialzuchtschauen von BSB, DMC und DKBS 24,59 % 24,14 % 26,09 % 29,41 %    
wir besuchen auch Ausstellungen im Ausland (z.B. Deurne, Nationale DÉlevage etc.) 34,43 % 48,28 % 43,48 % 11,76 %    

 

Internet oder was ?

Zum Ende unserer Umfrage wollten wir in Erfahrung bringen, auf welchem Wege die Aussteller von den Terminen und Ausstellungsmodanitäten erfuhren.

Hier die Ergebnisse, welche für sich sprechen:

  Gesamtanzahl Tervueren Groenendael Malinois Laeken andere
Internet 93,44 % 93,10 % 95,65 % 88,24 %    
Zeitschriften etc. 29,51 % 31,03 % 30,43 % 29,41 %    
persönliche Hinweise (E-Mail, Telefonate etc.) 31,15 % 27,59 % 30,43 % 29,41 %    

Abschlußgedanken...

Zu guter letzt ein Wunschzettel unserer Teilnehmer - pur und unverfälscht!
Bitteschön...

- Faires Miteinander der Aussteller Urteile so hinnehmen wie sie gegeben werden, denn darauf lässt man sich nun mal als Austeller ein Alles nicht gaaanz so wichtig nehmen, sondern die Atmosphäre und das Zusammenkommen mit Gleichgesinnten geniessen

- Ein höheres, zumindest aber ein der Aufgabe angemessenes Qualifikationsniveau der eingestzten Richter . . . . . . . siehe oben genannte Wunschrichter.

- Es wiederholt sich, aber ich wünsche mir sehr, dass auch die Malinois nicht als Stiefkind behandelt werden, die aus deutscher Zucht stammen und sich vielleicht erst dem Ideal annähern, aber auf dem Weg dorthin sind. Wird das nicht honoriert, braucht man sich auch keine Mühe machen auf Ausstellungen zu fahren. Man kann bei einem Mali aus Deutschland nicht zwangsläufig Tervueren- oder Groeni-Standard ansetzen und was rausfällt mit einem g aus dem Ring schicken. Als Beispiel: BSA 2010 Bundesjugendsiegerin, CACIB Giessen ca. 4 Wochen später ein g... ja, es war ein und derselbe Hund.

- Mehr Ausstellungen im Freien. Fairer Wechsel, welche Varietät zuerst drankommt. Ankündigung der Reihenfolge zumindest einige Tage vorher!

- Ich würde mir wünschen, dass sich Richter Zeit nehmen, auch den Zuschauern Ihre Bewertungen zu erklären. Haben die nicht Eintritt gezahlt, damit sie erfahren, warum ein Hund an dieser Stelle steht??? Und wenn ein sehr schöner Hund ganz hinten steht, weil er z.B. einen Zahnfehler hat, kann man das doch kurz erklären, oder? In der DDR war das so Usus, und Zuschauer (und darunter waren dann natürlich auch Züchter und Mitaussteller) konnten manches besser nachvollziehen. Das das bei Meldezahlen von 30 – 50 Hunden und einem straffen Zeitplan sicher nicht immer möglich ist, ist mir schon klar. Aber vielleicht könnte man mal drüber nachdenken?

- Das auch Schönheit und Wesen in der Zucht zum Zuge kommt. Nicht nur schön und vom Wesen her ein Chaot, oder aber nur Leistung und man kann den Belgier nur erahnen.

- Größere Ringe mit Teppichboden, mehr Raum um den Ring. Richterberichte sollten gedruckt sein, und nicht mit der Hand geschrieben.

- Ich würde es sehr begrüßen, wenn Richterentscheidungen begründet würden. Zum einen urteilt ein Richter natürlich nach anderen Kriterien als ich, die doch sehr subjektiv an die Sache herangeht. Zusätzlich lerne ich dann auch wieder etwas dazu.

- Mein Wunsch wäre, dass Hunde, welche sich gegenüber dem Richter sozial verhalten, in der Plazierung vor einem Hund stehen, welcher: die Rute klemmt, den Richter anknurrt, sich nicht anfassen lässt und deutliche Angst zeigt! Es kann nicht sein, das solche Hunde bevorzugt platziert werden. Auffällig ist dabei noch, dass diese Hunde von Züchtern sind, die Leitungsmitglieder in Vereinen sind. Danke für diese Umfrage zum Ausstellungswesen
- mehr internationales \"für die Rasse Denken und Richten\"; mehr Zusammenarbeit zwischen Richtern und Richtern und Richtern und Züchtern (siehe Frankreich)

- Dass der Belgier insbesondere der Malinois nicht zu einem freundlichen, hübschen Familienhund selektiert werden wird und seine Gebrauchshundeigenschaften im Vordergrund gestellt werden in Einhaltung seines Rassestandards.

- Das mehr darauf geachtet wird das kein Double Handling betrieben wird und der eigene Hund nicht von Leuten auserhalb des Ringes gerufen wird, nur wei sie den Hund kennen und einem den Hund konfus machen mit der ruferei. Das lenkt den Hund nur ab , zumal wenn er trainiert wird nur auf den Besitzer zu achten oder von alleine sich zu präentieren, da lenken solche gut gemeinten Rufe nur ab. Daruaf sollte mehr geachtet werden, keine Ablenkung von außerhalb des Ringes

- Mehr Qualität statt Quantität, Rahmenprogramme sind schön, aber weniger ist mehr. Auch sollte das Ringpersonal darauf achten, dass die Aussteller sich großzügiger um den Ring verteilen, oft ist kein Platz zum Durchkommen gegeben.

- Eine faire und objektive Behandlung und Bewertung von Gebrauchshunden, denn der Belgier ist ein Gebrauchshund!!! Es geht seit geraumer Zeit nicht mehr um die wesentlichen Merkmale des Belgiers , sondern eher um den Zwingernamen! Liebe Grüße

- Die Bewertung der Gebrauchshunderassen sollte sich maßgeblich an der Gebrauchsfähigkeit und weniger an der Optik orientieren. Es kann nicht sein, dass in Verbänden , die einen Gebrauchshund züchten, hübsche Hunde, die keinerlei gebrauchsfähigkeit vorweisen können (keine IPO/VPG - Prüfung), eine bessere Bewertung bekommen und fleissig damit gezüchtet wird... Der Mali muss ein Gebrauchshund bleiben. Sonst gibt es bald eine deutliche \"Schaulinie\" und eine \"Gebrauchslinie\". Dann wären wir beim DSH angelangt. Bravo !

- - einen Gesamtbericht (Qualität der deutschen Zucht) über die ausgestellten Hunde - mehr Neutralität gegenüber den ausgestellten Hunden (Bekanntheitsgrad am Ende der Leine) - weniger Meldegebühr

- qualifizierte Richter, die auch einmal das Wesen der Hunde beurteilen -keine Vetternwirtschaft und offensichtliche Zuspielung der 1.Plätze, Anwartschaft usw. Das die Versanstalter über den tellerrand hinaus schauen und nicht konkurieren! Mehr ausstellungen im Freigelände und vielleicht auch einige mehr im Süden DE

- Objektives Richten, unabhängig von der Person die beim Hund steht!!!

- Mehr Ehrlichkeit beim Richten, sicherlich liebt einer dn Vater, der andere die Mutter aber z.B. es kann nicht sein wenn ein Züchter ein Attest nach dem Anderen aus der Tasche zieht für fehlenden Zahn (könnte ein Engstand sein, der so vertuscht wird)

- Neben einer Standartbeurteilung sollte auch das Wesen des Hundes mit betrachtet werden. Ebenso das Gangwerk - man sieht immer wieder sehr sehr schöne Hunde, die aber leider ein furchtbares Gangwerk haben. Auch diese Hunde stehen meist ganz vorne.

- Bestens ausgebildete und international erfahrene Richterpersönlichkeiten, deren Expertise die Meldegebühren rechtfertigt.

-

 

to be continued...