DKBS Speziale 2009

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DKBS Speziale 2009 -deutsche Renaissance...

Wer sich für die Malerei der italienischen Renaissance interessiert, kennt das Gefühl: Die schier unübersehbare Fülle der Werke, Schulen und Künstler läßt auf Dauer auch im wohlinformiertesten Betrachter Schwindelgefühle aufkommen.
Das Problem sind dabei nicht die Tizians und Tintorettos. Über deren Leben und Werk gibt es Monographien und Bildbände zur Genüge. Das Problem sind die Legionen der lokalen und regionalen Größen, die vielleicht kein derart außergewöhnliches malerisches Talent hatten, nichtsdestoweniger aber das Bild der Renaissance entscheidend mitgeprägt haben, und deren Werken man immer wieder in Kirchen und Klöstern begegnet.
Ähnliches gilt - uns sei dieser Vergleich einmal erlaubt, im übertragenem Sinne sicherlich auch für das Austellungswesen an sich und die DKBS Speziale 2009 im besonderen.
Wie gewohnt beleuchten wir die Geschehnisse auf unsere eigene Art jenseits einer einfach neutralen Berichterstattung.
Und vielleicht stellen Sie dabei fest, daß nicht jeder, der im Quattrocento einen Pinsel geschwungen hat, auch gleich ein Originalgenie gewesen sein muß.


 

Teilnehmerzahlen

Auch wenn das Ausstellungsgelände nicht einmal entfremdet als Motiv für ein Gemälde jener Kunstepoche dienen könnte, entsprach es dennoch dem Geist der Architektur der Renaissance in Ihren einfachen, streng geometrischen Formen:
klar, überschaubar und ausgewogen.

Wie die Künstler der Renaissance auch war es Aufgabe der eingeladenen Richter, aus der Fülle der mehr als 200 ( davon 122 Tervueren) angetretenen Wettbewerber nicht nur die schönsten herauszufiltern, sondern auch in Ihren Urteilen und Richterberichten die mehr oder weniger vorhandene körperliche Vollkommenheit auszudrücken.
Zum Glück - oder Leidwesen, war die in dieser Kunstform vorherrschende "Nacktheit" dazu nicht notwendig, auch wenn der ein oder andere Tervueren nur mit sommerlich kurzem Haar bekleidet fast nackt daher kam.

 

sinnlich betörend, stumpfe Apathie...

da Vinci, Dürer, Raffael oder Michelangelo - die Superstars der Renaissance findet man nicht allerorten.
Und so verhielt es sich leider auch in diesem Jahr mit der DKBS Speziale, wo die derzeitigen Superstars der Belgierszene leider allenfalls durch Abwesenheit glänzten.
Sicherlich hat es nicht an ausreichender Werbung gemangelt ( entsprechende Einladungen fanden sich u.a. in den Verbandszeitschriften des französichen und holländischen Verbandes), sondern wohl eher an der Fülle weiterer hochkarätiger Veranstaltungen rund um den Belgischen Schäferhund.
Beginnend mit der Europasiegerzuchtschau über die Belgische- und niederländische Speziale bis hin zur Belgier WM war der Mai wahrlich reichlich gesegnet,und so mag dieser Umstand auch nicht weiter verwundern.

Ein anderer Aspekt ist aber sicherlich, das größte deutsche Event zu besuchen und dabei feststellen zu müssen, das diese Veranstaltung eher den Charakter eines geheimen denn öffentlichen Treffens hatte.
Im Ort wies leider ausser ein paar kleinen Wegweisern nichts auf die DKBS Speziale hin, was vielleicht im Zeichen da Vincis und seiner Geheimnisse stehen mag, aber gerade in Zeiten von z.B stetig sinkender Welpeninteressenten zumindest als eine vergebene Chance zu werten ist.




es liegt am Blickwinkel, der Rätsel aufgibt...

In der Renaissance entstanden sicherlich mit die schönsten Bilder und Fresken, welche die Welt je gesehen hat.
Natürlich erwartet man beim Besuch einer Spezialzuchtschau für Belgische Schäferhunde alles andere als religiös anmutende Gemälde, Fresken oder Altare zu sehen, aber eine weitere Parallele gibt es schon, wurde doch in dieser Epoche immer auch Wert auf die Anatomie gelegt.
Und so oblag es der eingeladenen "Girlgroup" Frau Frau Stern - Hanf (B), Frau Berton-Sarlat (F) , Frau McAndie (GB), Frau van Deijl und Frau Schwarzentruber (CH) den Künstlern nachzueifern und so die Bewegungen und Körperproportionen der Wettbewerber zu erforschen.
Ob Sie dabei auch einem weiterem Grundprinzip der Renaissance - nämlich der Frage nach dem Wesen der Schönheit immer Rechnung trugen, unterliegt dabei wie auch die Betrachtung eines Renaissance Meisterwerkes eines weiteren einfachen Gesichtspunktes: es kommt auf den Blickwinkel an...

Renaissance - franz. Wiedergeburt

Ausstellung DKBS 2009

im Gleichtakt zum Erfolg?!

...im Ring dargebracht, von jugendlichem Ungestüm bis souverän oder gar prätenziös, ohne sich dabei dem klassischem Kontrapost anzugleichen...

Nein, diese in der Renaissance gern gesehene Beinstellung würde sicherlich keinen der angetretenen Tervueren zu einem Sprung aufs Siegerpodest verhelfen, und dennoch ist die Kunst der Vorführung zumindest schon einmal ein Garant für höhere Weihen.
Ebenso hilfreich auf dem Weg zum Erfolg ist sicherlich auch die Besinnung auf Elemente des Humanismus gewesen, welcher mit Ihrer Weltanschauung nicht nur die Renaissance geprägt hat, sondern auch im fairen Wettstreit seine Daseinsberechtigung hat.
Nein, vielleicht waren nicht Fragen wie - Was ist der Hund, was sein wahres Wesen - wie kann der Mensch dem Hunde Hund sein entscheidend, sondern eher Dinge wie die Toleranz, Gewaltfreiheit und Würde.

Wenden wir uns nun also dem eigentlichem Geschehen zu, welches uns mit Ihren in allen Farben schillernden Persönlichkeiten einen ebenso schönen wie spannendem Wettbewerb bescherte.



DKBS Speziale 2009

gespannte Erwartung von Teilnehmern der Offenen Klasse der Hündinnen

Waren die Wettbewerbe der vergangenen Jahre dadurch geprägt, das es sowohl bei den Rüden als auch den Hündinnen höchst interessante internationale Vergleiche zu bewundern gab, war dies in diesem Jahr eher den Damen vorbehalten.
Gerade die Jüngsten- Jugendklassen offerierten dabei einen tollen Überblick über die nachfolgenden Generationen der Zucht - national und international.
Bei den Rüden war es in Sachen Internationalität eher schlechter bestellt. Und nur einen Vertreter in der Championsklasse der größten und wichtigsten deutschen Zuchtschau zu sehen, ist fast schon beschämend wenig.
Über die Gründe haben wir anfangs ja schon spekuliert und gerade in dieser wichtigen Klasse in Ihrer ganzen Auswirkung betrachten dürfen.
Dem Geschehen in den Ringen tat dies im übrigen aber keinen Abbruch.

Sieger DKBS 2009

Freude über den Erfolg in der Offenen Klasse der Hündinnen

In der Jugendklasse der Rüden konnte sich der von vielen leicht favorisierte "Corsini Da Capo" gegen "Houston of the Home Port " durchsetzen. "High Clearings Hjuma " folgte den beiden auf dem dritten Platz und deutete sein Potenzial an!

Die erste wirkliche Überraschung folgte in der Zwischenklasse der Rüden, wo der auf deutschem Boden bisher ungeschlagene "Grimmendans Gabor" erstmals anderen Wettbewerbern den Vortritt lassen musste.
Mit "Cashew" (V1) - einem Bruder des ebenfalls vorgestellten "Codiac of Black Magic´s Castle " (SG) - und dem bereits schon jetzt sehr imposantem "Gwydion van de hoge Laer " (V2) fand er wirklich ernst zu nehmende Konkurrenz!
Wir sind schon jetzt sehr gespannt auf weitere Duelle dieser jungen Rüden!

In der Gebrauchshundeklasse der Rüden sahen wir mit "Asco von Shaykira" den nächsten Überraschungssieger, welcher den hoch gehandelten "Aragon vom Wildweibchenstein" (V2) und dem bekannten Int. Champion "Chuck von der Feldstiege" (V3) an diesem Tage keine Chance ließ.

In Sachen Spannung und Ringgröße stach aber wie schon fast immer der Wettbewerb in der Offenen Klasse hervor.
26 Rüden stellten sich einem spannendem Vergleich, welcher erst in einem wirklichem Herzschlagfinale entschieden wurde.
Frau Berton-Sarlat ließ sich viel Zeit, ehe Sie nach einigem umstellen schlußendlich zu einem Ergebnis kam:
Der frischgebackene p.E "Elex von Güldenwerth" konnte sich, nach dem ersten Laufen leicht gehandicapt ins Rennen gehend, dennoch gegen "Wanjo von Calruna sowie "Darco de Laqhorna" auf dem dritten Platz durchsetzen

Chimana von den Modocs

mit freundlicher Genehmigung

Getoppt wurden die jungen männlichen Wilden allerdings in Sachen Spannung durch die Vertreterinnen der arrivierten Damen der Championsklasse - und konnten dabei auch wieder einmal dem Duell der beiden Schwestern "Sidjie" und "Sunshine de la Prairie de la Sommerau" folgen.
Sidjie behielt dabei nicht nur im Schwesterduell die Nase vorn, sondern konnte sich auch gegen die auf dem zweiten Platz rangierende "Elle des Terres Bergeres (CACIB Res.) durchsetzen.
Zugleich legte Sie damit auch den Grundstein auf Ihrem Weg zum schönsten Belgischen Schäferhund der DKBS Speciale 2009 - ein toller Erfolg!

Aber auch in der Jugendklasse konnten spannende Schwesterduelle verfolgt werden.
Neben gleich drei G- Schwestern aus dem Hause Güldenwerth (Gymnia V6, Ganescha V5 und Gina V2) fielen uns auch Eyliette (SG) und Elisha-Ayoka (V) aus dem Hause Shaykira auf.
Richtig gespannt durfte man aber auf die Töchter der höchst interessanten Verpaarung von "Ferrari de la Lune" und der zweimaligen Crufts Siegerin "Amazing Savannah" sein.
Die wirklich knuffigen "Blissful Spirit of Ecstasy Emily" (V4) und die Siegerin dieser Klasse "Bohemian Rapsody of Pure Passion" stachen dann auch ein wenig aus dem Kreise Ihrer Konkurrentinen hervor, wobei wir die ebenso niedliche drittplatzierte "Djaipur du Bois du Tot" natürlch nicht vergessen wollen!

"Eva du Domaine de la Sure" konnte sich im übrigen mit Ihrem Erfolg in der Zwischenklasse eindrucksvoll rehabilitieren, ehe "Chiara von den Modocs" doch ein wenig überraschend die Offene Klasse vor Ihrer Schwester "Chimana"gewinnen konnte.

Die Siegerliste der DKBS Speziale 2009

Wiederholungstäter die dritte.

"Elex" und "Ocean" - die Seriensieger der letzten drei Ausstellungen...

  • Rüden Veteranenklasse (5): Djuke vom Haus Horrig (D)
  • Rüden Jüngstenklasse (4): Jazz-Merlin de Laqhorna (D)
  • Rüden Jugendklasse (13): Corsini Da Capo (GB)
  • Rüden Zwischenklasse (9): Cashew of black Magic´s Castle (D)
  • Rüden Championsklasse (1): Blackwaters Blue Ocean (USA) CAC
  • Rüden Gebrauchshundeklasse (3): Asco von Shaykira (D)
  • Rüden Offene Klasse (26): p.E Elex von Güldenwerth(D) CAC Res.
  • Hündinnen Veteranenklasse (6): Aziza du Domaine del Avenir (CH)
  • Hündinnen Jüngstenklasse (9): Bijonda-Miss la Rue du Soleil (D)
  • Hündinnen Jugendklasse (10): Bohemian Rapsody of Pure Passion (I)
  • Hündinnen Zwischenklasse (6): Eva du Domaine de la Sure (L)
  • Hündinnen Championsklasse (7): Sidji de la Prairie de la Sommerau (F) CAC, BoB, BiS
  • Hündinnen Gebrauchshundeklasse (1): Geniale van de hoge Laer (B)
  • Hündinnen Offene Klasse (17): Chiara von den Modocs (D)
  • *in Klammern die Anzahl der gemeldeten Hunde

Galerie ausgestellter Tervueren

 

Ausstellungssplitter...

Zuchtgruppen DKBS 2009

im Bild die Zuchtgruppe "von Güldenwerth"

Die Geschichten am Rande der Speziale sind häufig ebenso interessant wie die Ausstellung an sich.

"Welcher Rüde wird in Züchterkreisen derzeit besonders hoch gehandelt, wer plant welche Kombination, oder auch wieso sitzt denn da ein Mali auf dem Schoß eines bekennenden Tervuerenfan´s ..."

Nun, es gab neben diesen eigentlich nur zwei wirklich erwähnenswerte Themen am Rande.
Die erste ist wirklich erfreulich, denn so konnten wir hören, das die durch Ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den DKBS bekannte Frau M. Krug am Samstag Ihre Prüfung zur Formwertrichterin erfolgreich bestehen konnte - herzlichen Glückwunsch dazu.

Bei der zweiten sind wir eher zwiespältig, aber leider ist es auch ein Faktum dieser DKBS Speziale, das die sich schon seit längerem in der Diskussion befindliche "Wesensprüfung" wiederum im Zentrum herber Kritik wiederfand.
Entscheidend dafür ist nicht etwa der Aspekt, das in diesem Jahr besonders viele Hunde den Test nicht bestehen konnten - ganz im Gegenteil befindet sich die Durchfallquote in etwa auf dem Niveau der vorherigen Jahre.

Viel gravierender sind hier sowohl die Aussagen von Hundebesitzern, die beispielsweise die Prüfungen zum Wohle Ihres Hundes abbrachen, als auch die von Fachleuten, welche von fast schon "traumatisierenden" Zuständen sprachen.
Inwieweit diese Aussagen zutreffen, können wir nicht sagen und überlassen dies gern den Fachgremien des DKBS.
Wir hoffen jedoch, das nicht erst - wie bei der Entstehung der Renaissance vermutet, auf den "Schwarzen Tod" als den für die Veränderung der damaligen Weltanschauung verantwortlichen gewartet werden muß, ehe eine Änderung der bestehenden Regularien stattfindet.

 

Titel, Thesen, Temperamente...

Paarklasse DKBS 2009

"Zum Glück uferte diese Speziale nicht in den der Renaissance folgenden Übertreibungen des Barockstils ( wer möchte schon gerne einen Belgischen Schäferhund als barocken Engel sehen) aus , sondern begnügte sich mit einer eher nationalen Färbung!
Dennoch ist es aber aufgrund Ihrer einmaligen Sonderstellung mehr als angebracht, Sie etwas kritischer zu betrachten.
Wie schon gesagt - in Sachen Organisation und wirklich tollem Catering gibt es kaum etwas zu verbessern, aber dennoch bleiben auch die Dinge, welche nicht so gut verliefen.
Sei es nun die schon angesprochene fehlende Internationalität der Wettbewerber oder auch ein Stück weit fehlendes Flair in Sachen Ausschmückung oder auch der Präsentation der Sieger im Ehrenring!
Da sind uns die, wenn schon nicht als Vorbild geltenden, aber zumindest in Konkurrenz stehenden Veranstaltungen des Niederländischen- und französischen Verbandes in Sachen zelebrieren der Faszination Belgischer Schäferhund doch um einiges vorraus."

Trotz aller Kritik möchten wir festhalten, das die DKBS Speziale 2009 in jedem Fall als gelungen bezeichnet werden kann.
In dieser Vollständigkeit und Qualität findet sich derzeit nach wie vor in Deutschland nichts Vergleichbares - und dies ist wirklich als Kompliment zu verstehen!

 

Bild gefällig...

Chiara von den Modocs

Die Siegerin der Offenen Klasse der DKBS Speziale 2009, mit freundlicher Genehmigung

Aus unterschiedlichen Gründen konnten wir hier längst nicht alle unsere Bilder der DKBS Speziale 2009 veröffentlichen!
Sofern Sie Interesse haben, Bilder auch von hier nicht veröffentlichten Hunden (natürlich kostenlos) zu erhalten, senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Namen des gewünschten Hundes an:

bilder_dkbs_2009