Internationale Zuchtschau Kassel 2010

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Jingle Bells oder aber ...

"14 Tage nördlich von weihnachtlicher Zufriedenheit, , ein paar Grad südlich von Schweinekalt und mitten auf dem Längengrad der Langeweile…..

Ein tolles Teilnehmerfeld mit internationalem Charakter und Richter mit ebenso wohlbekanntem wie hochgeschätztem Namen bildeten die attraktiven Eckdaten für ein vielversprechendes und vormal höchst interessant erscheinendes Ausstellungswochenende.
Leider litten die Kasseler Festage schon im Vorfeld ein wenig:
- zum einen unter der kurzfristig krankheitsbedingten Absage einer der schillernsten Figuren der Belgierszene, auch wenn illustrer Ersatz schnell und unbürokratisch durch die verantwortliche Ausstellungsleitung organisiert werden konnte
- zum anderen eine hohe, der Witterung geschuldete Abwesenheit etlicher Aussteller

Und so folgten rechtzeitig zum Ende des Ausstellungsjahres 2010 mehr als 80 Belgier der Einladung und trafen sich zur vielleicht entäuschensten, aber sicher kontrovers zu diskutierenden Hundeausstellung des Jahres!

 

Warum kreativ werden...

...wenn man sich aus Vorhandenem bedienen kann?

Es fehlte nicht nur an Charme, Witz und frischen Ideen, sondern darüber hinausgehend wurden alle Aussteller mit wenig Raum in und um den Ring herum und dem grenzwertigsten, ja fast schon eklig zu bezeichnendem Aussengelände des Jahres genervt.

Genervt zeigten sich auch etliche Hunde nebst Ihrer Besitzer, welche sich mit zum Teil wirklich haarsträubenden Entscheidungen konfrontiert sahen.

Auch wenn beide eingeladenen Richter sich in der Spitze Ihrer Bewertungen einig waren und jeweils die gleichen Gewinner von CAC/CACIB kürten, sollte einmal genauer hinterfragt werden, wie sich bestimmte Entscheidungen - vor allem im Kontext der Einzelergebnisse der am Vortag durchgeführten Nationalen Zuchtschau und deren Ergebnisse zu wichten sind.

Wo ärztlich attestiert fehlende 2 Zähne zum Diskussions- und Streitpunkt zwischen Aussteller und Richter werden, Belgiertypisches Verhalten zur Abwertung von zum Teil ganzen Noten führt, der eine oder andere (für Ihr bereits vielfach bestätigtes quadratisches Gebäude) Rüde plötzlich einen zu langen Rücken hat, aus einem "Guten" plötzlich ein "Vorzüglicher" Hund wird und Anwartschaften nach salopp ausgedrückt "Good Will Manier" vergeben oder verwehrt werden, kann eine solche Ausstellung selbst bei wohlwollenster Betrachtung nicht mit einer guten Rezension rechnen!

Wenig tröstlich dabei ist der Umstand, das ähnliches auch in den angrenzenden Ringen anderer Rassen zu beobachten war.

Wirklich leid tut es uns für das ehrenamtlich im Einsatz befindliche Ringpersonal, deren Arbeit hierbei nicht den verdienten Respekt erhalten kann!

Aber genug der fleischgewordenen Nutzlosigkeiten, denn es gab auch positives zu vermelden.

Da wäre vor allem das wirklich mit guter Qualität bemeldete Kontingent der Tervuerenrüden zu nennen, welches neben dem derzeitigem "Don Juan" der Zuchtszene ( Fledder di Scottatura) viele der besten in Deutschland stehenden Tervueren verzeichnete.

Bei den Hündinnen konnte nicht ganz das Niveau der Rüden erreicht werden, wobei auch hier interessante Wettbewerbe zu sehen waren, welche im Nachhinein betrachtet für einigen Gesprächsstoff sorgten.

Hier nun die Sieger der Internationalen Zuchtschau Kassel 2010:

 

Die Siegerliste

  • Championklasse Rüden:Fledder di Scottatura CAC/CACIB & BOB
  • Championklasse Hündinnen: -
  • Offene Klasse Rüden: Chocolat de la Maison Kyrell
  • Offene Klasse Hündinnen: Grimmendans Honey CAC/CACIB
  • Zwischenklasse Rüden: Katch de Laqhorna
  • Zwischenklasse Hündinnen: Easy-Ocean vom Sondershäuser Kalikristall CAC/CACIB Reserve
  • Jugendklasse Rüden: Eochaid Mac Erc von den Modocs
  • Jugendklasse Hündinnen: Kessy vom Egelschütz
  • Jüngstenklasse Rüden: -
  • Jüngstenklasse Hündinnen: -
  • Gebrauchshundeklasse Rüden: Barik von den Modocs
  • Gebrauchshundeklasse Hündinnen: -
  • Veteranenklasse Rüden: -
  • Veteranenklasse Hündinnen: -
  • Das CAC/CACIB Reserve der Rüden erhielt der in der Championslasse 2 platzierte Corsini Da Capo

 

Galerie ausgestellter Tervueren

 

Titel, Thesen, Temperamente....

Der Erfolg oder Misserfolg einer Ausstellung liegt nicht immer nur in den Händen des begleitenden Zuchtverbandes.

Es ist schade, das in Kassel noch nicht der Weg eingeschlagen wurde, welchen beispielsweise die Hannoveraner Konkurrenz erfolgreich vormachte, und beispielsweise für angenehmeres Klima durch großzügigere Gänge und Ringe beschritt.

Ein aufwändiges Showprogramm rundet eine Hundeschau sicherlich für etliche Besucher ab, ist aber für die Essenz, nämlich der Aussteller nebst Ihrer Hunde, höchstens nebensächlich.

Da spielen einfach viel wesentlichere Aspekte eine entscheidende Rolle.
Aspekte, welche den stundenlangen Aufenthalt von Hund und Herrn ebenso berücksichtigen wie ein lustvolles Wandeln durch die Hallen, das interessierte Betrachten des Ringgeschehens sowie eine Kontaktaufnahme zwischen Besuchern und Ausstellern unterstützen.

Das alles konnte Kassel, wenn überhaupt nur bedingt bieten.

Und ob dies für eine erfolgreiche Zukunft reicht?
Wir werden sehen und hoffen, das berechtigte Kritik nicht so gesehen wird, wie wenn man einem Pinguin Schwimmflossen verpassen oder dem Weihnachtsmann in einem Kostüm von Chanel seine Geschenke verteilen sehen möchte.

Dafür gab es aber noch eine für den Belgischen Schäferhund betrachtet tolle Randnotiz, den der Malinois "Hades du Hameau St. Blaise" konnte in der FCI Gruppe1 einen tollen zweiten Platz erzielen - herzlichen Glückwunsch dazu an die stolzen Besitzer und Züchter.

In diesem Sinne ….