Internationale Zuchtschau Rheinberg 2011

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IHA Rheinberg - irgendwo im nirgendwo...

Die Rheinberger Zuchtschau ist nun International und somit im Renommee deutlich gestiegen.
Dem zollten auch eine Vielzahl an Ausstellern Ihre Anerkennung in Form von deutlich gestiegenen Meldezahlen, welche sich schon in einem ansehnlichen Stau während der Zufahrt zum Ausstellungsgelände andeuteten.
Und richtig, wem darüber schon exorbitantes schwante, sah sich beim erfolgreichem Einzug in die Hallen nicht enttäuscht.
Ganz im Gegenteil konnte man nach Lust und Laune die Sportart des Slalomlaufs auf dem Weg zum Ring frönen, und da man ja nun schon einmal vorher im Stau stand, auch das ganze in der Version des verzweifelten Fußgängers auf dem Weg zum Ring vergleichend betrachten.

Wie sagt man so schön - Geduld ist eine Tugend, und so zeigten denn auch das Gros der Aussteller tugendhaftes Verhalten bei Ihrer zu meist erfolglosen Suche nach einer gelungenen Aufenthaltsmöglichkeit für sich und Ihre Tiere.
Ganz schlaue kürzten dies all zu oft erfolglose Unterfangen ab und richteten sich kurzerhand im Eingangsbereich der Hallen häuslich ein.
Dies trug zwar nicht zum Vorhaben bei, die Wartezeit durch das Verfolgen der Entscheidungen im Ring zu verkürzen, sorgte aber in jedem Fall dafür, halbwegs komfortabel auf das Zeichen zum Start warten zu können.

Und ehrlich gesagt stellt sich die Frage, ob dies nicht eh die bessere Entscheidung war.
Zu eng das Treiben rund um den Ring, als das Spätankömmlinge einen mehr als nur scheuen Blick auf das Geschehen erhaschen konnten, zu laut das ganze Crescendo aus Anfeuerungsrufen, Hundegebell, stampedeartigem vibrieren des im Zelt verbauten Holzbodens und Gemurmel der Vielzahl an Gesprächen, und nicht zuletzt eine nicht unerhebliche Anzahl an hitzigen Hündinnen, welche den Herren der Schöpfung auch noch vielversprechenste Gerüche offerierten!
Da verwundert es kaum, das der beste Platz tatsächlich der im Auslaufgelände war, was zudem den Vorteil mit sich brachte, Sonnenschein und annehmbare Temperaturen genießen zu können und sich so dem Trubel zu entziehen und gegen Momente der scheinbaren Ruhe zu tauschen.

Was aber für dieses in vielerlei Hinsicht den Rahmen des Erträglichen sprengenden Paradebeispieles für die These, das Neulinge in Sachen Ausstellungswesen lieber Ihre ersten Gehversuche auf den Spezialzuchtschauen der Verbände suchen sollten, sprach, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.



 

Rund um den Ring...

Lächeln - dies asiatisch anmutende Verhaltensmerkmal nahm sich der für die insgesamt 80 gemeldeten Hunde allein zuständige, aber mit besonderer Affinität zum Belgischen Schäferhund gesegnete Allgemeinrichter Herr Ebels (NL) wohl besonders zu Herzen.

Freundlich und mit großer Ruhe stellte er sich den besonderen Anforderungen, auch wenn er im Laufe des Tages zunehmend an Tempo zulegte, um alle Tiere in der zur Verfügung stehenden Zeit zu richten.
Schade, denn am Ende artete dies dann schon in eine Art von Akkordarbeit aus und gewährte den Ausstellern nur mehr sehr kurze Verweilzeiten im Ring.
Das schlug sich dann auch mit in wenigen Zeilen sehr überschaubar verfassten Richterberichten nieder.
Im übrigen behielt er sein Lächeln auch bei, als sich seine bereits in der Vergangenheit zu beobachtende Art, vornehmlich nur die erstplatzierten Tervueren ( vor allem in den Jugendklassen) mit der höchsten Formwertnote zu bewerten, bei vielen Ausstellern unangenehm bermerkbar machte.
Auch das wegen spontan gezeigter Unverträglichkeit hervorgerufene zurückstufen der vormal erstplatzierten Hündin der Offenen Klasse ist ein mutiges und sehr selten zu betrachtendes Handeln!

Dennoch sei an dieser Stelle das walten des Richters als sehr angenehm vermerkt.

Die Nähe Rheinbergs zu der stattlichen Anzahl im Umfeld lebender Belgierbesitzer barg auch die Chance, neben Quantität auch vielleicht jene besonderen Vertreter zu sehen, welche es besonders verstehen, sich eindrucksvoll in Szene zu setzen.

Und enttäuscht wurden dann auch nur wenige, denn neben in Deutschland bereits etablierten und wohlbekannten Namen fanden sich auch welche, die bereits länger nicht mehr in unseren Landen zu sehen waren.

 

Vorneweg ist da sicher "Grimmendans Erah" zu nennen, welche nach längerer Auszeit wieder den Weg in die Hallen fand.
Schade, das Sie Ihr hervorstechenstes Merkmal des ungemein flüssigen und raumgreifenden Gangwerks nicht zuletzt wegen des kleinen Rings nicht so wie gewohnt in Szene setzen konnte.

Das barg aber die Chance für die immer wieder kontrovers bewertete "Freyara di Scottatura", "Erah" ein Schnippchen zu schlagen und sich nicht nur im direkten Vergleich durchzusetzen, sondern auch später das erste Rheinberger CACIB zu gewinnen.
"Erah" wiederum konnte sich mit dem Reserve CACIB die letzte benötigte Anwartschaft für den VDH Champion sichern, da "Freyara" diesen Titel bereits Ihr eigen nennen konnte.

Auch in der Jugendklasse der Hündinnen sah man sehr typvolle Vertreterinnen des Tervueren, welche vor allem auf den vorderen Plätzen eine ausgesprochen feminine Ausstrahlung besassen und so dem Trend, Größe als vorstechenste Eigenschaft höher zu bewerten wohltuend wiedersprachen.

Auch bei den Rüden sah man neben Masse auch Klasse!

Der frisch gekürte Favorit des Publikums (Peoples Choice Award Germany best Tervueren 2010) "Grimmendans Gabor" konnte seiner bereits sehr umfangreichen Erfolgsgeschichte nun auch das Rheinberger CACIB auf dem Weg zum Klubchampion beifügen und so den Internationalem Champion "Chuck von der Feldstiege" auf den Reserve Rang verweisen.

Interessantes und zugleich auch für die größte Überraschung des Tages sorgendes ließ sich aber vor allem in der Jugendklasse der Rüden beobachten.

Erfreulicherweise sah man beim ersten Blick in die Runde, das der eine oder andere Wettbewerber bereits viel, für das Alter betrachtet Substanz verfügten und zudem erahnen ließen, das Sie sich später auch zu Rüden entwickeln werden können, welche sich zudem betont männlich zeigen werden.

Andererseits aber konnte man sehr schön sehen, das es für einige doch sehr schwierig war, mit den Gegebenheiten unbeeindruckt umzugehen und sich auf der Höhe der Zeit zu präsentieren.

Dieser Balanceakt gelang dem aus Luxemburger Zucht stammenden "Gigi du Domaine de la Sure" am besten und so sicherte er seiner in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade vom Glück überhäuften Züchterin nicht nur den Klassensieg, sondern später auch das für alle Umstehenden etwas überraschende BoB!

Hier nun die Siegerliste der IHA Rheinberg 2010:

Die Siegerliste ...

  • Rüden Jüngstenklasse: -
  • Rüden Jugendklasse: Gigi du Domaine de la Sure ; BoB
  • Rüden Zwischenklasse: Cool-Tiger of the beautiful black one
  • Rüden Championklasse: Grimmendans Gabor ;CACIB
  • Rüden Gebrauchshundeklasse: Chuck von der Feldstiege ;CACIB Res.
  • Rüden Offene Klasse: Donjo von Xantara
  • Rüden Veteranenklasse: Djuke vom Haus Horrig
  • Hündinnen Jüngstenklasse: E´Gioia von Xantara
  • Hündinnen Jugendklasse: Jádore di Scottatura
  • Hündinnen Zwischenklasse: Kessy vom Egelschütz
  • Hündinnen Championsklasse: Freyara di Scottatura ; CACIB
  • Hündinnen Gebrauchshundeklasse: Tzigane du Colombophile
  • Hündinnen Offene Klasse: Inka du Domaine de Chodes
  • Hündinnen Veteranenklasse: Elsa vom Haus Horrig
  • das Reserve CACIB gewann Grimmendans Erah

 

Revue ausgestellter Tervueren

alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Vivien Heyer